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Lehre und Forschung

im Bereich Informatik und  Entwicklungsländer  

In den 60er und 70er Jahren gab es eine kritische Auseinandersetzung mit der Informatik und ihren gesellschaftlichen Implikationen, sowie eine kontroverse Diskussion über das Ingenieur-Studium von Studierenden aus Entwicklungsländern. Diese Diskussionen führten sowohl bei der Gesellschaft für Informatik (GI) als auch innerhalb der TU Berlin zu einer verstärkten Fokussierung auf die Frage, wie Informatik in Entwicklungsländern sinnvoll angewendet werden kann.

In  der Lehr- und Forschungstätigkeit am Fachbereich Informatik an der TU Berlin hatte ich mir zum Ziel gesetzt, die Fachkompetenz in der Informatik so zu konzentrieren, dass sie problem- und anwendungsorientiert in Entwicklungsländern genutzt werden kann. Studierende vor allem aus Entwicklungsländern sollten so ausgebildet werden, dass sie das erworbene Wissen später in ihren Heimatländern oder in einem Entwicklungsland einsetzen und zur Entwicklungszusammenarbeit beitragen können. Dabei ging ich nicht nur auf die fachliche, sondern auch die gesellschaftliche Dimension des Informatikeinsatzes ein, wie den Mangel an Fachkompetenz, Defizite der Strom- und Internetversorgung, Klimabedingungen und Gebäudetechnik. Die Lehre und Forschung waren interdisziplinär und praxisorientiert.

 

Im Laufe der Zeit erweiterte ich das Ziel. Die Entwicklungsländer sollten beim Aufbau von IT-Strukturen und der Entwicklung nationaler IT-Strategien unterstützt werden. Der Begriff „IT-Strukturen“ umfasste hier sowohl vorhandene Fachkompetenz als auch notwendige Infrastruktur, Netzwerkkomponenten, das Management und Bewusstsein für den Bereich IT-Sicherheit.

 

Im Jahr 2002 ergab sich für mich die Gelegenheit, Afghanistan beim Aufbau von IT-Strukturen zu unterstützen. Dabei wurden in Afghanistan grundlegende Infrastrukturen wie Rechenzentren errichtet, um eine IT-Ausbildung überhaupt erst zu ermöglichen. An den afghanischen Hochschulen wurden Informatik-Curricula konzipiert, um den Bedürfnissen des Landes im Bereich IT und Digitalisierung gerecht zu werden.

In der Forschung wurden die IT-Strukturen in Entwicklungsländern vor allem in armen Ländern und Krisenländern, wie Afghanistan und Irak, analysiert, und es wurden Lehrmethoden und IT-Strategien entwickelt.

 

Die besonderen Herausforderungen in diesem Bereich lagen in der kulturellen und gesellschaftlichen Vielfalt der Entwicklungsländer sowie in der mangelnden Konzeptualisierung der deutschen Außenwissenschaftspolitik.

Wer Näheres zur Entstehungsgeschichte der Thematik Informatik und Entwicklungsländer in der Lehre und Forschung erfahren möchte, folge bitte diesem Link.

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